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Eine aktuelle Publikation, die Ende September in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet erschienen ist, hat die globale Belastung der menschlichen Gesundheit durch bakterielle Resistenzen in den Jahren 1990 bis 2021 analysiert und aus diesen Daten eine Prognose bis 2050 errechnet. Drei Forschende des Leibniz-Forschungsverbundes INFECTIONS waren an dieser großangelegten Studie beteiligt.

Eine aktuelle Publikation, die Ende September in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet erschienen ist, hat die globale Belastung der menschlichen Gesundheit durch bakterielle Resistenzen in den Jahren 1990 bis 2021 analysiert und aus diesen Daten eine Prognose bis 2050 errechnet. Drei Forschende des Leibniz-Forschungsverbundes INFECTIONS waren an dieser großangelegten Studie beteiligt.

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) stellen eine große Belastung für das globale Gesundheitssystem dar. Schätzungen zufolge kam es allein im Jahr 2021 zu insgesamt 4,71 Millionen Todesfällen, die mit einer AMR in Verbindung gebracht werden konnten. In Zukunft, so zeigt die Prognose der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen der Studie, könnte sich die Zahl der jährlichen Todesfälle bis 2050 fast verdoppeln.

Die Entwicklung der Sterblichkeit im Laufe des Untersuchungszeitraums war je nach Ort und Altersklasse sehr unterschiedlich: Während bei Kindern unter 5 Jahre die Sterblichkeit deutlich abnahm, stieg die Sterblichkeit bei den Erkrankten über 70 Jahre stark an. Vor allem der Krankenhauskeim Staphylococcus aureus und Bakterien, die Resistenzen gegen das Antibiotikum Carbapenem aufweisen, führten weltweit zu einem großen Anstieg der Todesfälle.

Die Bewertung sich verändernder Trends bei der AMR-Sterblichkeit über Zeit und Ort hinweg ist notwendig, um zu verstehen, wie sich diese globale Gesundheitsbedrohung entwickelt und wo mit Priorität interveniert werden sollte. Angesichts der hohen Variabilität der AMR-Belastung je nach Ort und Alter ist es wichtig, dass Maßnahmen zur Infektionsprävention, Impfungen, Minimierung des unangemessenen Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft und beim Menschen sowie die Erforschung neuer Antibiotika kombiniert werden, um die für 2050 prognostizierte Zahl der AMR-Todesfälle zu verringern.

Quelle: Naghavi, Mohsen, …, Saeedi Moghaddam, Sahar, …, et al. Global burden of bacterial antimicrobial resistance 1990–2021: a systematic analysis with forecasts to 2050. The Lancet, Volume 404, Issue 10459, 1199 - 1226. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(24)01867-1

Beteiligte Projektpartner:

  • Dr. Jürgen May, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM)
  • Sahar Saeedi Moghaddam, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel)
  • Denise Dekker, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM)