Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS in an Urbanizing World - Humans, Animals, Environments
Dank verbesserter Hygiene und medizinischem Fortschritt konnten Infektionskrankheiten in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Industrieländern zurückgedrängt werden. Steigende Antibiotikaresistenzen, neu auftretende und teilweise unbekannte Erreger, Klimaveränderungen und die zunehmende menschliche Mobilität stellen uns jedoch zunehmend vor neue globale Probleme. Ziel des weitergeführten Forschungsverbunds INFECTIONS ist es, die im Vorgängerverbund INFECTIONS’21 etablierten Strukturen interdisziplinärer Forschungskultur und Kommunikation über die Fächergrenzen hinweg zu nutzen, um schnell neuen Herausforderungen durch Infektionskrankheiten begegnen können. Es sollen Strategien für Frühwarnsysteme und Risikoabschätzungen auch unter Beteiligung der Öffentlichkeit entwickelt werden, die die schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern verhindern und somit das Management von Infektionsausbrüchen unter dem One Health-Aspekt bei Mensch und Tier verbessern können.
NEUIGKEITEN
World Antimicrobial Awareness Week
Vom 18. – 24. November ist World AMR Awareness Week unter dem Motto "Antibiotikaresistenz gemeinsam vorbeugen"
Antimikrobielle Resistenz, denn dafür steht die Abkürzung AMR, ist keine Frage des "Ob", sondern eine Frage des "Wann". Wenn Mikroorganismen Resistenzen gegen antimikrobielle Therapien entwickeln, stellen sie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Einst wirksame Antibiotika aber auch Therapeutika gegen Pilze, Parasiten und Viren werden unwirksam. Die World AMR Awareness Week dient daher als wichtige Plattform, um auf dieses wachsende und drängende globale Gesundheitsproblem aufmerksam zu machen und die weltweite Zusammenarbeit bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur weiteren Vermeidung der AMR Entwicklung und neuer Therapieansätze zu fördern.
„Die Tigermücke überlebt den deutschen Winter“. Wenn im Juli Meldungen von asiatischen Tigermücken auftauchen, erweckt dies zunächst den Anschein einer typischen Sommerlochmeldung. Doch was steckt dahinter? Eine Studie, die vom Deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten beauftragt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sich der Lebensraum der asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) bis 2040 selbst bei einem verlangsamten Temperaturanstieg bis Süd- und Westdeutschland ausbreiten wird, in einem pessimistischeren Szenario sogar bis Schweden und Norwegen. Werden die von ihr übertragenen Tropenkrankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya in Zukunft also zu einer ernstzunehmenden Realität in Deutschland? Schließlich gab es noch vor 100 Jahren hierzulande auch ausgedehnte Malariagebiete.
Neues Werkzeug für ein besseres Verstädnis des Krankenhauskeimes Stenotrophomonas maltophilia entwickelt
Immer häufiger treten in Krankenhäusern Infektionen durch Stenotrophomonas maltophilia auf, was insbesondere bei immungeschwächten Patienten zu schweren Verläufen führen kann. Die Behandlung dieser Infektionen stellt noch immer eine große Herausforderung dar, da dieses Bakterium resistent gegenüber verschiedenste Antibiotikaklassen ist. Um die Ursachen dieser Multiresistenz und neue potenzielle Wirkstoffziele zu finden, ist ein besseres Verständnis der Physiologie und Virulenz des Keims unerlässlich.
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SPRECHER Prof. Dr. Ulrich E. Schaible Forschungszentrum Borstel Leibniz Lungenzentrum (FZB) T 04537 188 6000 uschaible@fz-borstel.de
KOORDINATION Dr. Susanne Pätzold Forschungszentrum Borstel Leibniz Lungenzentrum (FZB) T 04537 188 5840 spaetzold@fz-borstel.de