Vom 18. – 24. November ist World AMR Awareness Week unter dem Motto "Antibiotikaresistenz gemeinsam vorbeugen"
Antimikrobielle Resistenz, denn dafür steht die Abkürzung AMR, ist keine Frage des "Ob", sondern eine Frage des "Wann". Wenn Mikroorganismen Resistenzen gegen antimikrobielle Therapien entwickeln, stellen sie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Einst wirksame Antibiotika aber auch Therapeutika gegen Pilze, Parasiten und Viren werden unwirksam. Die World AMR Awareness Week dient daher als wichtige Plattform, um auf dieses wachsende und drängende globale Gesundheitsproblem aufmerksam zu machen und die weltweite Zusammenarbeit bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur weiteren Vermeidung der AMR Entwicklung und neuer Therapieansätze zu fördern.
„Die Tigermücke überlebt den deutschen Winter“. Wenn im Juli Meldungen von asiatischen Tigermücken auftauchen, erweckt dies zunächst den Anschein einer typischen Sommerlochmeldung. Doch was steckt dahinter? Eine Studie, die vom Deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten beauftragt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sich der Lebensraum der asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) bis 2040 selbst bei einem verlangsamten Temperaturanstieg bis Süd- und Westdeutschland ausbreiten wird, in einem pessimistischeren Szenario sogar bis Schweden und Norwegen. Werden die von ihr übertragenen Tropenkrankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya in Zukunft also zu einer ernstzunehmenden Realität in Deutschland? Schließlich gab es noch vor 100 Jahren hierzulande auch ausgedehnte Malariagebiete.
Immer häufiger treten in Krankenhäusern Infektionen durch Stenotrophomonas maltophilia auf, was insbesondere bei immungeschwächten Patienten zu schweren Verläufen führen kann. Die Behandlung dieser Infektionen stellt noch immer eine große Herausforderung dar, da dieses Bakterium resistent gegenüber verschiedenste Antibiotikaklassen ist. Um die Ursachen dieser Multiresistenz und neue potenzielle Wirkstoffziele zu finden, ist ein besseres Verständnis der Physiologie und Virulenz des Keims unerlässlich.
Pressemitteilung des Leibniz Center Infection vom 26.06.2023
Die diesjährige Summerschool des Leibniz Center Infection zum Thema "Perspectives in Structure and Systems Biology in Infection" findet vom 26. bis 28. Juni in Fintel statt und bietet den Doktorandinnen und Doktoranden des strukturierten Graduiertenprogramms der drei Institute Leibniz-Institut für Virologie, Forschungszentrum Borstel und Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin eine großartige Möglichkeit zum Austausch und Networking.
In diesem Monat veröffentlichte das Robert Koch-Institut den aktuellen Sachstandsbericht zu Klimawandel und Gesundheit. Schwerpunkt des Berichts, an dem mehr als 90 Autorinnen und Autoren aus über 30 Forschungseinrichtungen und Behörden beteiligt waren, ist der Einfluss des Klimawandels auf Infektionskrankheiten. Dabei liegt der Fokus auf Vektor- und Nagetier-assoziierte Infektionen, wasserbürtige Infektionen sowie Antibiotikaresistenzen. Die Autorinnen und Autoren weisen darauf hin, dass es auf diesem Gebiet einen hohen Forschungsbedarf gibt. Der Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS hat sich genau diese Themen in der aktuellen Förderperiode als Schwerpunkte genommen und forscht über die Fächergrenzen hinweg, um neue Strategien und Methoden für die Eindämmung der Erregerausbreitung zu entwickeln.