Clostridioides difficile ist ein weltweit vorkommendes Bakterium, welches im Darm von Menschen und Tieren vorkommt. Gerät die Zusammensetzung der Darmflora aus dem Gleichgewicht, wie z.B. durch die Einnahme von Medikamenten, können diese Krankheitserreger überhandnehmen. Die von den Bakterien ausgeschiedenen Giftstoffe führen dann zu teils starken Darmentzündungen, die zum Tode führen können.
Die Behandlung der Entzündung erfolgt meist durch die Gabe eines Antibiotikums, welches gegen C. difficile wirksam ist. Für diese Behandlung werden aktuell drei verschiedene Antibiotika empfohlen: Vancomycin, Fidaxomicin oder Metronidazol (letzteres in Ausnahmefällen). In den letzten 25 Jahren nahm allerdings die Häufigkeit von Mutationen zu, die zu einer verminderten Empfindlichkeit gegenüber diesen Medikamenten führen und den Therapieerfolg somit gefährden können.
Das neue Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” verknüpft exzellente inter- und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie. Erstmals kooperieren dabei in Deutschland Erreger-orientierte Wissenschaften (Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Immunologie) mit weiteren Lebenswissenschaften wie der Ökologie, den Gesundheitstechnologien, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung. Dieses neue Instrument der Leibniz-Gemeinschaft wird für drei Jahre mit drei Millionen Euro gefördert. Ziel des Leibniz-Labs ist es, zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien die Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten zu bündeln und das erworbene Wissen politisch Verantwortlichen in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.
Anfang Februar fand in Hamburg das Symposium "Long-term Consequences of Infections" des norddeutschen Forschungsverbunds Leibniz Center Infection (LCI) statt. Über 120 teilnehmende tauschten sich über die langfristigen Folgen von Infektionen aus. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, das Forschungszentrum Borstel, Leibniz-Lungenzentrum und das Leibniz-Institut für Virologie - alles Partnerinstitute des LFV INFECTIONS - haben diese Allianz im Jahr 2005 gegründet, um die Infektionsforschung in der Metropolregion Hamburg nachhaltig zu stärken.
Beitrag NDR 90,3: Langfristige Folgen von Infektionskrankheiten: Tagung in Hamburg | NDR.de - Nachrichten - Hamburg
Pressemitteilung des Leibniz Center Infection
Vom 18. – 24. November ist World AMR Awareness Week unter dem Motto "Antibiotikaresistenz gemeinsam vorbeugen"
Antimikrobielle Resistenz, denn dafür steht die Abkürzung AMR, ist keine Frage des "Ob", sondern eine Frage des "Wann". Wenn Mikroorganismen Resistenzen gegen antimikrobielle Therapien entwickeln, stellen sie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Einst wirksame Antibiotika aber auch Therapeutika gegen Pilze, Parasiten und Viren werden unwirksam. Die World AMR Awareness Week dient daher als wichtige Plattform, um auf dieses wachsende und drängende globale Gesundheitsproblem aufmerksam zu machen und die weltweite Zusammenarbeit bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur weiteren Vermeidung der AMR Entwicklung und neuer Therapieansätze zu fördern.
„Die Tigermücke überlebt den deutschen Winter“. Wenn im Juli Meldungen von asiatischen Tigermücken auftauchen, erweckt dies zunächst den Anschein einer typischen Sommerlochmeldung. Doch was steckt dahinter? Eine Studie, die vom Deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten beauftragt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sich der Lebensraum der asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) bis 2040 selbst bei einem verlangsamten Temperaturanstieg bis Süd- und Westdeutschland ausbreiten wird, in einem pessimistischeren Szenario sogar bis Schweden und Norwegen. Werden die von ihr übertragenen Tropenkrankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya in Zukunft also zu einer ernstzunehmenden Realität in Deutschland? Schließlich gab es noch vor 100 Jahren hierzulande auch ausgedehnte Malariagebiete.