Immer häufiger treten in Krankenhäusern Infektionen durch Stenotrophomonas maltophilia auf, was insbesondere bei immungeschwächten Patienten zu schweren Verläufen führen kann. Die Behandlung dieser Infektionen stellt noch immer eine große Herausforderung dar, da dieses Bakterium resistent gegenüber verschiedenste Antibiotikaklassen ist. Um die Ursachen dieser Multiresistenz und neue potenzielle Wirkstoffziele zu finden, ist ein besseres Verständnis der Physiologie und Virulenz des Keims unerlässlich.
Eine Gruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Nürnberger Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und des Leibniz-Forschungsverbunds INFECTIONS ist diesem Verständnis nun einen Schritt nähergekommen. Es wurde ein genetischer Werkzeugkasten entwickelt, das sogenannte tet System, mit dessen Hilfe sich in Zukunft die Funktionen und Wechselwirkungen zwischen ausgewählten Genen besser untersuchen lassen. Langfristig können so insbesondere Angriffspunkte neuer antimikrobieller Wirkstoffe auf genetischer Ebene leichter und genauer validiert werden. Die Ergebnisse der Studie wurden nun in der Fachzeitschrift Microbiology Spectrum veröffentlicht.
Publikation:
Horch et al., 2023. tet-Dependent Gene Expression in Stenotrophomonas maltophilia. Microbiology Spectrum. https://doi.org/10.1128/spectrum.01576-23
Kontakt:
Assoc.-Prof. Dr. Ralph Bertram
Institut für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie,
Universitätsinstitut der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
Telefon: 0911 / 398-119131
Mail:
Dr. Uwe Mamat
Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum
Telefon: 04537 / 188-4880
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