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NEUIGKEITEN

Diese Woche stellen wir den Doktoranden des IPT5 vor: Megarsa Bedasa Jaleta, Veterinärmediziner und Veterinärepidemiologe. 

Im Rahmen seines Projektes „AMR-Verbreitung in der Nutztierhaltung - Mechanismen und mögliche Interventionen“ vergleicht Megarsa das Vorkommen von AMR bei Schweinen unter unterschiedlichen hygienischen Bedingungen und bei Gabe verschiedener Futtermittelzusätze.
Basierend auf diesen Ergebnissen sollen in enger Zusammenarbeit mit den anderen IPTs potenzielle Strategien zur Eindämmung der Ausbreitung von AMR in der kommerziellen Tierhaltung definiert und somit die potenzielle Kontamination der Umwelt reduziert werden.

 Steckbrief Megarsa Bedasa Jaleta (aus dem Englischen übersetzt)

Name: Megarsa Bedasa Jaleta 

Alter: 31 Jahre

Wo und was hast du studiert?
Doktor der Veterinärmedizin (September 2009 bis Juli 2015); Master in Veterinärepidemiologie (September 2017 bis Juli 2019). Beides an der Universität Addis Abeba, Äthiopien.

Welches Forschungsfeld interessiert dich am meisten?
Infektionskrankheiten
One Health
Zoonosen
Vektorübertragene Krankheiten

Warum hast du dich bei dem Leibniz-Forschungsverbund INFECTIONS beworben?
Aufgrund des interdisziplinären Ansatzes des Leibniz-Forschungsverbundes (LFV) INFECTIONS kann ich meine natürliche Neugierde und meinen Wunsch, mit Menschen aus verschiedenen Fachrichtungen zusammenzuarbeiten, zielführend einsetzen. Zudem sehe ich es als große Chance, meine Doktorarbeit in einer hochmodernen Einrichtung und unter Betreuung eines Expertenteams durchführen zu können. Durch die vielen Vernetzungen mit leistungsfähigen Forschungseinrichtungen und renommierten Professor*innen und Wissenschaftler*innen kann ich verschiedenste Menschen kennenlernen und viele Fähigkeiten und Kenntnisse für meine zukünftige Karriere erwerben. Nicht zuletzt gefällt mir der internationale Geist im LFV, der mir durch die Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichen sozialen und geografischen Verhältnissen die Möglichkeit gibt, andere Sprachen, Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen.

Beschreibe dein Forschungsprojekt kurz und allgemeinverständlich:
Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie, Potsdam (ATB) ist Mitglied im LFV INFECTIONS. Dieser Forschungsverbund zielt darauf ab, durch interdisziplinäre Forschung und Kommunikation neue Strategien und Methoden für Frühwarnsysteme, ein verbessertes Ausbruchsmanagement und eine optimierte Eindämmung von antimikrobiell resistenten Erregern zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht der One Health-Ansatz, der die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt berücksichtigt. Alle Forschungsarbeiten werden als multidisziplinäre, kooperative Projekte von mehreren Partnerinstituten durchgeführt. Im Interdisziplinärem Projekt Team 5 (IPT5) wird das ATB zusammen mit dem DSMZ (Braunschweig), dem ZALF (Müncheberg), dem IPHT (Jena), dem HKI (Jena) und dem TZR (FU Berlin) Mechanismen und Übertragungswege untersuchen, die die Ausbreitung von AMR-Erregern in der Mastschweinehaltung beeinflussen.
Konkret werden wir am ATB das Auftreten von AMR bei Schweinen vergleichen, die in einem Standard- oder einem verbesserten Hygienestatus (Insektizide, Fliegenfallen, verstärkte Desinfektion, Entstaubung usw.) gehalten werden. Die Definition und Umsetzung des verbesserten Hygienestatuses wird in Zusammenarbeit mit dem Veterinärzentrum für Resistenzforschung (VCR) durchgeführt. Anhand der mikrobiellen Besiedlung und der Sukzession im Darm der Ferkel während der Mastperiode werden die antibakteriellen Aktivitäten verschiedener Futterzusätze mit denen der Grundrationen verglichen. In enger Zusammenarbeit mit den Leibniz-Gemeinschaften und den Partnern in den Projektnetzwerken wird das Überleben und die Vermehrung von AMR-Mikroben in Schweinekot, Staub und Fliegen unter allen Bedingungen überwacht. Die Untersuchung der Häufigkeit von Antibiotikaresistenzen auf Basis von bakteriologischen Methoden und kultivierungsunabhängiger DNA-Sequenzierung wird am DSMZ durchgeführt werden. Mit Unterstützung weiterer Schwesterprojekte sollen die Ergebnisse als Grundlage für Maßnahmen zur Minimierung der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen in der kommerziellen Tierhaltung und zur Verringerung der Kontamination von Oberflächenwasser durch Verwendung von kontaminiertem Wirtschaftsdünger dienen.

Was meinst du wird die größte Herausforderung, aber auch die größte Chance während deiner Arbeit im Verbund?
Möglichen Herausforderungen:
Aktuelle COVID-19-Pandemie-Situation
Ethische Fragen im Zusammenhang mit dem Zusatz von Futtermittelzusatzstoffen zu Tierfutter
Schwierigkeiten bei der Versuchskontrolle, die mit der Beschaffenheit der landwirtschaftlichen Gebäude und der biologischen Sicherheit zusammenhängen
Begrenzte Flächen für die Versuchsreplikationen

Chancen:
Vollständig finanziertes Projekt für die Doktorarbeit
Zugang zu gut ausgestatteten Labore für Probenanalysen
Erlernen zahlreicher beruflicher Fähigkeiten und Kenntnisse
Arbeiten mit starken Teams
Großes Publikum durch Teilnahme an verschiedenen wissenschaftlichen Foren und Medien

Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns dich mit an Bord zu haben!